Παρασκευή 30 Οκτωβρίου 2015

Der-Grieche-Aktuell

Tsipras: "Ich schäme mich"

In der laufenden Flüchtlingskrise haben sich zuletzt Berichte über tödliche Bootsunglücke in der Ägäis wieder gehäuft. Auch in der Nacht auf Freitag kenterte ein voll besetztes Boot bei der witterungsbedingt gefährlicher werdenden Fahrt von der Türkei auf die griechische Insel Lesbos.
Erneut sind Tote zu beklagen - im Rahmen einer mehrstündigen Rettungsaktion konnten aber über 200 Menschen lebend aus der rauen See gerettet werden. Der von der EU-Grenzschutzbehörde Frontex koordinierte Einsatz habe nach Angaben des griechischen Radiosenders ERT die ganze Nacht gedauert. Man habe viele im Meer treibende Menschen gesehen, sagte der Kapitän eines im Frontex-Einsatz stehenden norwegischen Schiffes, das als erstes am Unglücksort ankam. Zusammen mit der griechischen Küstenwache und türkischen Fischerbooten wurden 242 Menschen gerettet - für mindestens 22 kam allerdings jede Hilfe zu spät.
Bei einer weiteren Havarie starben vor Rhodos zuvor drei weitere Menschen. Sechs Personen überlebten das Unglück. Bereits am Mittwochabend war vor der Insel Lesbos ein hölzernes Boot auseinandergebrochen. Dabei starben mindestens 16 Menschen.

„Äußerst gefährlich“

Bei rauer See und heftigen Windböen kentern immer wieder kleine Flüchtlingsboote. „Die Wetterlage ist äußerst gefährlich. Ich befürchte, wir werden noch mehr Opfer haben“, sagte ein Offizier der griechischen Küstenwache von der Insel Chios der dpa.
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras äußerte sich bestürzt über die jüngsten Flüchtlingstragödien in der Ägäis. Zugleich appellierte er an andere europäische Spitzenpolitiker, die Streitigkeiten über den Umgang mit Migranten zu beenden. „Als Mitglied der Führung Europas schäme ich mich“, sagte Tsipras am Freitag. Das eine Land schiebe das Problem dem anderen zu. „Die Wellen spülen nicht nur (tote) Migranten, sondern auch die europäische Kultur an Land“, sagte Tsipras.

Neuer Rekord an neu angekommenen Flüchtlingen

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) warnte am Donnerstag, dass sich das Schicksal der Menschen durch die schlechteren Wetterverhältnisse noch verschlimmere. Ein Rückgang der gefährlichen Überfahrten sei derzeit noch nicht zu beobachten. Ganz im Gegenteil verzeichnete die Internationale Organisation für Migration (IOM) für Griechenland zuletzt die höchste Zahl aus der Türkei kommender Flüchtlinge seit Jahresbeginn. Laut IOM kamen allein vom 17. bis zum 21. Oktober auf Lesbos rund 27.000 Flüchtlinge an.
Flüchtlinge berichteten nach Angaben des UNHCR, Schlepper würden „Ermäßigungen“ von bis zu 50 Prozent auf die zwischen 1.100 und 1.400 Euro teuren Überfahrten anbieten, wenn diese bei schlechtem Wetter und in aufblasbaren Flößen angetreten würden. Demnach sollen die Passagen in stabileren Holzbooten zwischen 1.800 und 2.500 Euro kosten.

Griechen gegen gemeinsame Patrouillen mit Türkei

Griechenland lehnt unterdessen weiterhin gemeinsame Grenzpatrouillen mit der Türkei in der Ägäis ab. „Es wäre besser, wenn man an den türkischen Grenzen patrouillieren würde“, sagte der griechische Außenminister Nikos Kotzias nach einem Treffen mit seinem deutschen Kollegen Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag in Athen.
Er verwies darauf, dass einige griechische Inseln nur wenige Kilometer vom türkischen Festland entfernt sind. Dort gebe es keine internationalen Gewässer, wo gemeinsame Patrouillen sinnvoll seien. Die griechische Küstenwache arbeite gut und habe bereits 78.000 Flüchtlinge aus dem Wasser geholt. Hintergrund der Äußerungen ist, dass der Grenzverlauf zwischen Griechenland und der Türkei in der Ägäis umstritten ist.
Abgesehen davon wäre es ohnehin logischer, Aufnahmestellen jenseits des Mittelmeeres zu schaffen und dort zu prüfen, wer einen Anspruch auf Asyl in Europa habe, so Kotzias. Dann würden sich viele Menschen nicht mehr auf die gefährliche Überfahrt begeben. Griechenland könne Hunderttausende Menschen auf dem Weg in wohlhabendere EU-Staaten jedenfalls nicht alleine aufhalten, so Kotzias.
ΠΗΓΗ.orf.at

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