Παρασκευή 19 Ιουνίου 2015

Der-Grieche-Aktuell

Gespräch über weitere Finanzspritze

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den überlebenswichtigen finanziellen Spielraum für die griechischen Banken offenbar erneut erweitert. Wie die Nachrichtenagenturen AFP und Bloomberg am Freitag aus Bankenkreisen erfuhren, erhöhte die EZB den Rahmen für die ELA-Notkredite (ELA: Emergency Liquidity Assistance). Die neue Höhe wurde zunächst nicht bekannt.
Laut Reuters-Informationen wird der EZB-Rat am Montag die Notfallhilfen erneut überprüfen. „Die ELA-Erhöhung wurde genehmigt, sie alle erwarten ein positives Ergebnis des Gipfels am Montag“, sagte die mit dem Vorgang vertraute Person am Freitag zu Reuters. Eine konkrete Zahl und weitere Informationen waren zunächst nicht zu erfahren. Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos sagte, die EZB scheine die ELA-Nothilfen erhöht zu haben.

Es ging um drei Milliarden

Insidern zufolge hatte die griechische Zentralbank um eine zusätzliche Erhöhung der ELA-Notkredite von mehr als drei Milliarden Euro gebeten. Griechenlands Banken brauchen dringend frisches Geld und setzen dabei auf ELA-Notkredite. Allein diese Notkredite ermöglichen es den Banken in Griechenland, weiter Geld auszuzahlen. Erst am Mittwoch hatte die EZB eine weitere Erhöhung der Notkredite von 1,1 Milliarden auf 84,1 Milliarden Euro bewilligt. In den letzten Monaten wurden die Hilfskredite stetig ausgeweitet, weil die Griechen angesichts der Krisenlage Milliarden von ihren Konten abziehen.
Griechen stellen sich bei einem Bankomat an

Regierung: Bankensystem stabil

Die griechische Regierung hatte zuvor am Freitag versichert, dass das Bankensystem des pleitebedrohten Euro-Landes stabil sei und durch gemeinsame Aktionen der Nationalbank und der EZB gesichert werde. „Der Chef der Bank hat die Stabilität des Bankensystems bestätigt“, hieß es in einer Regierungserklärung vom Freitag. Zuvor hatte sich Zentralbankchef Ioannis Stournaras in Athen mit dem stellvertretenden Außenminister Euklides Tsakalotos, dem Chefunterhändler bei den Verhandlungen mit den Gläubigern, getroffen.
Insiderberichten zufolge war sich die EZB am Donnerstag nicht sicher, ob die griechischen Banken am Montag öffnen können. Während der Sitzung der Euro-Finanzminister in Luxemburg habe Euro-Gruppe-Chef Jeroen Dijsselbloem EZB-Ratsmiglied Benoit Coeure gefragt, ob die griechischen Banken am Freitag öffnen könnten, sagten mit der Sache Vertraute am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Coeure habe geantwortet: „Morgen ja. Montag - ich weiß es nicht.“

Regeln gebogen?

Die ELA-Hilfe wird nicht von der EZB direkt, sondern von der jeweiligen nationalen Notenbank vergeben, die auch für mögliche Verluste haftet. Der EZB-Rat muss der Gewährung aber zustimmen. Streng genommen dürfen ELA-Kredite nur an Banken vergeben werden, die nur einen vorübergehenden finanziellen Engpass haben.
Grundsätzlich müssen die Geldhäuser aber solide aufgestellt, also solvent, sein. Kritiker bezweifeln, dass das auf griechische Banken noch zutrifft. Sollte die EZB die ELA-Hilfen in der nächsten Zeit einstellen, müssten die griechischen Banken die bereits gewährten Milliarden relativ schnell zurückzahlen - was sie faktisch nicht können.

Geld zuhauf abgehoben

Seit Monaten hängen die griechischen Banken am ELA-Tropf: Von der üblichen Versorgung mit frischem Zentralbankgeld sind sie überwiegend abgeschnitten. Denn ein Großteil ihrer Sicherheiten - griechische Staatsanleihen - werden von der EZB zurzeit nicht als Pfand akzeptiert, weil sie zu schlecht bewertet sind. Bis Mitte Februar hatte die EZB die Papiere ausnahmsweise angenommen, seither gilt diese Ausnahme nicht mehr.
In dem seit Monaten ungelösten Schuldenstreit zwischen Athen und seinen Geldgebern gerieten die griechischen Geldhäuser zunehmend unter Druck. Verunsicherte Verbraucher und Unternehmen ziehen aus Ungewissheit über den Fortgang der Krise Einlagen in großer Höhe ab. Zum Teil fließen die Gelder ins Ausland, zum Teil werden sie als Bargeld gehortet. In Bankenkreisen in Athen ist seit geraumer Zeit von drohenden Engpässen bei der Bargeldversorgung die Rede: Viele Kunden holten sich am Schalter mehr Geld, als das am Geldautomaten möglich sei.

Regierung sieht Versuch der Destabilisierung

Die griechische Regierung hatte bereits am Donnerstag Medienberichte über eine immer rasantere Kapitalflucht und eine mögliche Schließung der Banken als Versuch einer Destabilisierung des Landes kritisiert. Mit solchen Berichten werde zudem der Druck auf die Regierung erhöht, die Reform- und Sparforderungen der Gläubiger zu akzeptieren, hieß es am Donnerstag in Regierungskreisen.
In Athen machten wilde Gerüchte die Runde, die griechischen Banken könnten wegen Liquiditätsproblemen in Kürze schließen. Die Regierung musste schon zuvor die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen dementieren. „Die Geldeinlagen sind gesichert und das Bankensystem ist stark“, so Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ERT berichtete jedoch just noch am Abend, die griechische Notenbank habe bei der EZB drei Milliarden Euro extra angefordert.
Nach Informationen aus griechischen Bankenkreisen wurde am Donnerstag wieder etwa eine Milliarde Euro von Konten abgehoben. Nach Angaben der Zentralbank summierten sich die Abhebungen in den ersten fünf Monaten des Jahres auf insgesamt fast 30 Milliarden Euro. Die Geldeinlagen in Griechenland fielen auf rund 128 Milliarden Euro.
ΠΗΓΗ.orf.at

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