Παρασκευή 8 Νοεμβρίου 2013

Der-Grieche-Aktuell

Troika leistet sich Fehlprognosen



Das EU-Parlament will die Arbeit der Troika untersuchen. Das ist dringend geboten. Die Institution hat keine Kontrollmechanismen und in Griechenland haben sich die Euro-Retter bisher gehörig verrechnet.

Sie bestimmt in den Krisenländern über die Schicksale von Menschen. Von ihrem Urteil hängt Wohl und Wehe ganzer Volkswirtschaften ab. Ihre Prüfungen entscheiden darüber, ob weitere Hilfskredite fließen oder der Geldhahn zugedreht wird. Die Troika ist mächtig. Sie konzipiert die Sparvorgaben für die Euro-Krisenstaaten und überwacht deren Umsetzung. Aber jetzt werden aus den Prüfern Geprüfte: Das Europäische Parlament nimmt ihre Rolle unter die Lupe. Im Fall Griechenland besteht dazu auch Anlass. Denn die Troika lag mit ihren Befunden meist krass daneben.

Während die Inspekteure der EU, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) ihre Prüfungen in Athen fortsetzen, protestieren Hunderttausende mit Streiks und Demonstrationen gegen das, was sie als ?Spardiktat“ der Gläubiger empfinden. Die Griechen sind schlecht zu sprechen auf die ?Troikaner“. Aber auch im EU-Parlament wächst das Unbehagen.
Es gehe nicht an, dass die Troika keiner Institution Rechenschaft schuldig sei, kritisiert Parlamentspräsident Martin Schulz. Die Troika habe ?mehr Schaden angerichtet als Gutes getan“, die Krisenländer tiefer in die Rezession getrieben und ?das Vertrauen in Europa untergraben“. Jetzt soll der Wirtschaftsausschuss des Parlaments die Arbeit der Troika durchleuchten. Es fehle ?an Transparenz und Glaubwürdigkeit“, sagt dessen Vorsitzende Sharon Bowles.

Ums Dreifache daneben

Tatsächlich gibt es wachsende Zweifel am ökonomischen Sachverstand des Trios. Griechenland zeigt: Die Vorhersagen, auf die sich die Rettungskonzepte gründeten, sind fast nie eingetreten. Und es geht nicht um Abweichungen hinter dem Komma – mitunter lagen die Prognosen ums Doppelte und Dreifache daneben. So hätte nach den Annahmen, die dem ersten Hilfspaket im Mai 2010 zugrunde lagen, Griechenlands Wirtschaft seit 2012 um 3,2 Prozent wachsen müssen. Tatsächlich schrumpfte sie seither um mehr als zehn Prozent.
Ähnlich krass waren die Fehldiagnosen bei der Arbeitslosigkeit: Sie sollte laut Troika 2012 mit 14,8 Prozent ihren Höhepunkt erreichen und dann zurückgehen. Tatsächlich liegt die Quote inzwischen bei fast 28 Prozent – mit steigender Tendenz. Auch die Berechnungen der Staatsschulden sind Makulatur. Noch im März 2012, nach dem Schuldenschnitt, prognostizierte man für Ende 2013 eine Schuldenquote von 164,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Tatsächlich werden es 176 Prozent sein – vor allem wegen der Rezession.
Inzwischen räumt der IWF ein, man habe die Auswirkungen des Sparkurses weit unterschätzt. Das hatte fatale Folgen: Um die vorgegebenen Sparziele zu erreichen, musste Griechenland immer neue Einschnitte vornehmen. Statt veranschlagter 39,8 Milliarden Euro wurden 47,8 Milliarden eingespart. Dadurch rutschte das Land noch tiefer in die Rezession, was die Erfüllung der Konsolidierungsvorgaben, die ja in Relation zur Wirtschaftsleistung definiert sind, schwieriger machte – ein Teufelskreis.
Im kommenden Jahr will Griechenland 4,2 Milliarden einsparen. Die Troika verlangt jetzt zusätzliche Einschnitte von weiteren zwei Milliarden. Der griechische Finanzminister Stournaras hält das für unberechtigt. Er rechnet mit einem Fehlbetrag von höchstens 500 Millionen. Es sei schließlich nicht das erste Mal, dass sich die Troika verrechnet habe, stellt Stournaras fest.
ΠΗΓΗ.kleinezeitung.at





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